Domkonzert GLORIA
Mit dem „Gloria“ von Antonio Vivaldi stand ein überwiegend virtuoses Werk im Mittelpunkt des Domkonzertes am 22. Mai. Der vor allem durch das Orchesterwerk „Die vier Jahreszeiten“ bekannt gewordene Komponist unterteilt bei der Vertonung des „Gloria“ die unterschiedlichen Passagen des Gloriatextes in einzelne in sich geschlossene musikalische Sätze. Diese untypische Aufteilung macht das Stück für die Gottesdienstgestaltung nahezu unbrauchbar, eröffnet aber die Möglichkeit, die einzelnen Textpassagen entsprechend ihrem Inhalt musikalisch zu gestalten.
Besonders das "Et in terra pax", eine Bitte um den durch den auferstandenen Christus verkündeten Frieden auf Erden, versinnbildlicht in seiner Getragenheit gleichzeitig Bitte und Mahnung.
Umrahmt war Vivaldis „Gloria“ von kleineren kirchenmusikalischen Werken Wolfgang Amadeus Mozarts. Den krönenden Abschluss bildete das beliebte „Halleluja“ von Georg Friedrich Händel.
Die Domsingknaben sangen begleitet vom Domorchester und mit den Gesangssolisten Lisa Trentmann (Sopran), Christian Rohrbach (Altus), Florian Wagner (Tenor) und Stefan Adam (Bass).
Kinderoper BRUNDIBAR
Im Rahmen des Kreuzfestes betraten die Domsingknaben bei einem öffentlichen Auftritt erstmals bis dahin für sie ungewohntes Terrain. Mit der Aufführung der Kinderoper „Brundibar“ des tschechischen Komponisten Hans Krasa eröffneten Sie sich und Ihrem Publikum die Welt des Theaters. Dabei entwickelten sie neben den gewohnten gesanglichen Qualitäten mit viel Spielfreude auch beeindruckende schauspielerische Qualitäten.
Die Oper wurde im Januar 2023 im Rahmen von Schulaufführungen in der Marienschule Limburg und bei einer Gedenkveranstaltung an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar in Koblenz nochmals aufgeführt. Im Sommer folgt dann das nächste Theaterstück: Im Schlossinnenhof wird am Samstag, 15. Juli das Musical „Die drei Fragezeichen“ von Peter Schindler zur Aufführung kommen.
Aus der Presse: NNP vom 21.09.2022
EIN APELL FÜR DIE MENSCHLICHKEIT
LIMBURG Domsingknaben führen Kinderoper "Brundibar" auf
Ein besonderes Konzerterlebnis bescherten die Limburger Domsingknaben dem Publikum beim Limburger Kreuzfest. Im Kolpinghaus führetn die jungen Sänger unter der musikalischen Leitug von Andreas Bollendorf die Kinderoper "Brundibar" auf. Die Aufführung musste wegen des schlechten Wetters ins Ausweichquartier umziehen.
Alle musikalisch Aktiven überzeugten schon mit dem ersten Akt durch die sichere Beherrschung des Notentextes, der, auch wenn als Oper für Kinder komponiert, doch die Tonsprache des 20. Jahrhunderts spricht. Harmonische und Rhythmische Finessen wurden mit spielerischer Leichtigkeit präsentiert. Auch dies war eine ganz besondere Leistung. Nicht nur die musikalische Darstellung gelang beeindruckend, sondern auch das szenische Spiel. Ruth Bollendorf steuerte ein aussagekräftiges Bühnenbild bei, das mit wenigen Handgriffen in eine andere Szene zu verwandeln war.
Die Hauptrollen wussten in ganz besonderer Weise zu überzeugen. Lukas Hannappel verlieh der namensgebenden Titelfigur, dem verschlagenen Spielmann Brundibar, nicht nur eine sonore Stimme, sondern auch einen angemessenen Ausdruck. Fabian Lass meisterte die großen Herausforderungen der Mädchenrolle Aninka mit erstaunlicher Souveränität. Nicht minder beeindruckend war der bestens präparierte Chor der Sopran- und Altstimmen der Domsingknaben. Souverän begleiteten Cornelia Blanche und Andreas Frese am Klavier das Bühnengeschehen.
Der Textdichter appelliert in den letzten Zeilen an die Menschlichkeit, an die Freundschaft. Allen Aufführenden ist mit dieser Aufführung ein bewegender Ausdruck dieses Appells gelungen. Dies gilt umso mehr, wenn man bedenkt, dass die Oper "Brundibar" des jüdische Komponisten Hans Krása 1941 von Kindern im KZ Theresienstadt aufgeführt wurde, um ihnen Trost und Ablenkung vom unmenschlichen Lageralltag zu schenken. Ein bewegendes Zeugnis!
Evensong November 2022
Mit dem Evensong am 9. November luden die Domsingknaben mit Domorganist Carsten Igelbrink in einer Atmosphäre von Stille und Kerzenlicht zu einer besonderen Form des musikalischen Abendgebetes ein. Dabei erklangen unter anderem Kompositionen von Claudio Monteverdi, Gabriel Fauré und Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Ergänzt wurden die Gesänge durch Texte, die von Weihbischof Thomas Löhr und unserer Geschäftsführerin Ute Schäfer vorgetragen wurden. Der nächste Evensong findet am Mittwoch, 08. März 2023 um 19:30 Uhr im Limburger Dom statt. Dabei wird im Besonderen der Opfer des verheerenden Erdbebens in Syrien und der Türkei gedacht. Außerdem werden Spenden für Menschen gesammelt, die durch das Beben in Not geraten sind.
Konzert in der Basilika Herrieden

Zweimal musste das Konzert in Herrieden verschoben werden, bevor es 2022 dann soweit war: Die Domsingknaben machten sich auf zu einem Wochenende nach Herrieden im Frankenland. Trotz eisiger Temperaturen erfreuten sie sich bei ihrem Konzert dort über eine gut gefüllte Kirche. Das Publikum, verwöhnt durch den in der Nähe beheimateten Windsbacher Knabenchor, bedankte sich nach dem Konzert mit lang anhaltendem Applaus. Am Sonntagmorgen sangen die Domsingknaben dann im Gottesdienst und gestalteten eine Gedenkstunde zum Volkstrauertag bevor sie gut gestärkt mit einem leckeren Mittagessen die Heimreise antraten. Natürlich durfte ein Ständchen zum Dank für die Gasteltern und Organisatoren vor der Abfahrt nicht fehlen.
Konzert in der Abteikirche Otterberg
Unter dem Motto „… und Engel verkündeten den Frieden“ sangen die Domsingknaben auf Einladung des Kultursommers Rheinland-Pfalz ein Adventskonzert in der Basilika Otterberg. Trotz vieler krankheitsbedingter Ausfälle konnten sie dort mit ihrem Gesang die vielen Besucherinnen und Besucher klangvoll auf das Weihnachtsfest einstimmen.
Aus der Presse: Die Rheinpfalz, Mittwoch, 14. Dezember 2022
Abteikirche Otterberg: Letztes Konzert des Jahres
Von Markus Henz
Einen gelungenen Abschluss der Abteikirchenkonzerte 2022 gelang den Limburger Domsingknaben unter Andreas Bollendorf am dritten Adventssonntag. Zwar in krankheitsbedingt reduzierter Besetzung, aber vor immerhin halb vollem Haus bestachen die rund 25 jungen Gesangstalente vor allem durch den glockenreinen Klang der Kinderstimmen.
In gut 75 Minuten schlug das Ensemble, stellenweise am Klavier begleitet von Caroline Huppert, einen großen Bogen
von der Vokalpolyphonie im Stile Palästrinas über Auszüge aus Vivaldis „Gloria“ sowie traditionelle, deutsche Folklore wie „Maria durch ein Dornwald ging“ hin zu populären Titeln in englischer Sprache. Klar, dass am Ende trotz ungemütlicher Temperaturverhältnisse in der Abteikirche eine Zugabe fällig und auch bereitwillig gewährt wurde. Ähnlich schlicht wie beim Einzug mit Kerzen in den Händen mit einem gregorianisch geprägten Abendgebet wurde das Programm mit einem wunderschönen Satz über „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ von Dietrich Bonhoeffer beschlossen.
Überaus diszipliniert setzten die Sänger die gestisch artikulierten Anweisungen von Andreas Bollendorf um und bestachen zudem durch eine saubere Aussprache, selbst bei fast schon artistischen Anforderungen bei dem Titel „Shchedryck“ aus Osteuropa.
Dass, etwa bei Eduard Nösslers „Tröstet, tröstet mein Volk“ oder Kurt Hessenbergs „Maria durch ein Dornwald ging“, bis zu sechsstimmig musiziert wurde, ist eine Seltenheit.
Konzert in der Liebfrauenkirche Westerburg
Gerne folgten die Domsingknaben auch einer Einladung des Fördervereins Liebfrauenkirche zu einem Adventskonzert in der Liebfrauenkirche in Westerburg. Schon öfter war der Knabenchor dort zu Gast und konnte die akustischen Vorzüge in der voll besetzten Kirche genießen.
Aus der Presse: Westerwälder Zeitung vom 24.12.2022
Von Angela Baumeier
Mit einem anspruchsvollen Programm haben die Domsingknaben aus Limburg unter der musikalischen Leitung von Andreas Bollendorf bei ihrem festlichen Advents- und Weihnachtskonzert in der Liebfrauenkirche Westerburg aufgewartet. Begleitet wurden sie dabei von Dr. Gerold Beck, der darüber hinaus einen kleinen Exkurs über die Kunst des Improvisierens gab.
Das war schon stimmungsvoll, wie der Knabenchor zu Beginn singend von der Eingangstür des Gotteshauses zum Altarraum einzog. Mucksmäuschenstill wurde es dabei in der Kirche - Zelt für die aus dem hektischen Alltag entflohenen Zuhörer, sich innerlich auf das einzustimmen, was die talentierten jungen Sänger für sie vorbereitet hatten.
Zeit auch, sich auf das kommende Weihnachtsfest einzustellen, das schon mal seinen festlichen Glanz an den großen Weihnachtsbäumen links und rechts des Altars verbreitete.
,,Machen wir uns auf den Weg“
Mit der sechsstimmigen Motette ,,Machet die Tore weit" (Andreas Hammerschmidt) wurde diese Intention
hörbar. Das strahlende Hosianna zauberte dabei so manchem Zuhörer ein Lächeln ins Gesicht.
Zuvor hatte der neue Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Liebfrauenkirche, Bernhard Kaesberger, im Namen des veranstaltenden Vereins alle Besucher begrüßt: ,,Wir wollen die Möglichkeit zu einer Zeit der Stille und der Besinnung anbieten", erklärte er und zitierte Worte eines Pallottinerpaters: „Machen wir uns auf den Weg, unser persönliches Bethlehem zu erreichen".
Dirigent Andreas Bollendorf, der mit lebhaften Gesten den Chor sicher zu ausdrucksvollen Interpretationen der Stücke führte, fungierte zugleich als Moderator. Dabei kündigte er nicht nur die Titel an, sondern gab auch kurze Erklärungen zu den Komponisten. Nicht zu vergessen seine Referenz an die Liebfrauenkirche, in der es sich so wunderbar singen ließe.
Und das nutzten die Domsingknaben und stimmten Advents und Weihnachtslieder an: von altehrwürdigen Komponisten wie Antonio Vivaldi „Et in terra pax“ bis hin zu modernen Weisen, beispielsweise des Skandinaviers Trond Kverno (Ave maris stella). Ebenso spannte das Konzert den Bogen von deutschen Adventsklassikern (Maria durch ein Dornwald ging; Es kommt ein Schiff geladen) hinaus in die Welt, etwa mit ,,Canite tuba in Sion" von Francisco Guerrero - einem der bedeutenden spanischen Komponisten geistlicher Musik der Renaissance.
Natürlich wurde bei dieser Weltreise auch in England Station gemacht, wobei die Freude auf das Fest so richtig fröhlich erklang. Für Gänsehaut sorgte hingegen der Vortrag eines ukrainischen Weihnachtsliedes: ,,Shchedryck" von Mykola Leontovitch, das unmittelbar nach Vivaldis Bitte um ,,Friede auf Erde " erklang.
Ehre für den Ehrenvorsitzenden
Bevor sich die Domsingknaben verabschiedeten, dankte Andreas Bollendorf dem Ehrenvorsitzenden des Fördervereins, Gerhard Krempel, für dessen segensreiches Bemühen um die Liebfrauenkirche. Dabei beließ er es nicht bei Worten, sondern kündigte an, dass der Chor sein letztes Stück - ,,I saw the three ships" von Clifford Harker - ihm zu Ehren anstimmen werde.
Natürlich musste da eine Zugabe folgen, die der Chor auch gern gewährte. Zuvor aber dankte der zweite Vereinsvorsitzende Hans Helmut Strüder allen Akteuren für ihren fantastischen Auftritt. Alle zusammen stimmten zum Schluss ,,Stille Nacht" an, bevor sie - gestärkt von schöner Musik und durch den Segen, den Pfarrer Ralf Hufsky erbat, in die Nacht hinausgingen. Ihren Dank durften die Zuhörer am Kirchenausgang in einen Obolus verwandeln.